Eine Reise durch das grüne Herz Österreichs
Der Mur-Radweg, auch bekannt als R2, ist weit mehr als eine einfache Fahrradstrecke. Es ist eine Reise durch das grüne Herz Österreichs, die unzählige verschiedenartige Erlebnisse bietet. Von den Gipfeln des mächtigen Nationalparks Hohe Tauern bis zu den Weinbergen und Thermalquellen des Steirischen Thermen- & Vulkanlandes, der Mur-Radweg bietet eine beispiellose Vielfalt von Landschaften und Kulturen, begleitet von kulinarischen Erlebnissen, die Sie nirgendwo anders finden werden. Ob Sie also ein trainierter Fahrer sind, der eine alpine Herausforderung bevorzugt, oder ein Genussradler, der in der lockeren Atmosphäre des Südens zu Hause ist, oder ob Sie sich überhaupt nicht entscheiden können – der Mur-Radweg hat für jeden etwas im Angebot. In diesem Handbuch finden Sie eine Anleitung für die Planung Ihrer Reise, die schönsten Abschnitte und viele Tipps, wie man das Abenteuer auf zwei Rädern zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Allein in Österreich erstreckt sich der Mur-Radweg über rund 365 Kilometer. Dieser einzigartige Weg führt Sie von seinem Ursprung im Salzburger Lungau bis nach Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze. Die Reise ist eine Erkundung von Kontrasten und harmonischen Übergängen.
- Startpunkt: Der offizielle Start ist bei der Sticklerhütte im Nationalpark Hohe Tauern auf 1.752 Metern Seehöhe. Dieser Abschnitt ist schwierig und nur für erfahrene oder gut ausgestattete Radler geeignet.
- Endpunkt in Österreich: Ihre Reise endet in der historischen und wunderschönen Kurstadt Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze.
- Internationale Fortsetzung: Der Weg verläuft weiter durch Slowenien bis zur Mündung der Mur in die Drau bei Legrad in Kroatien.
- Landschaftliche Vielfalt: Es beginnt alpin mit rauschenden Gebirgsbächen und dichten Wäldern. Dann folgen mittelalterliche Städte wie Murau und Judenburg, die industrielle Region um Leoben und Bruck an der Mur, bevor Graz, die Kulturhauptstadt Europas 2003 und Hauptstadt der Steiermark, unser Ziel ist. Der vorletzte Abschnitt durch die südsteirische Kulturlandschaft ist ein echter Genuss, mit Kürbisfeldern, Apfelgärten und endlosen Weinbergen.
- Schwierigkeit: Der Großteil des Weges ist einfach. Er ist größtenteils eben oder leicht bergab und daher meistens für Familien und Einsteiger geeignet. Die Wege sind häufig asphaltiert und in gutem Zustand.
Die Etappen: Von den Alpen bis ins Weinland
Die Planung wird erleichtert, indem Sie den Weg in mehrere Etappen aufteilen. Jede dieser Etappen hat ihren eigenen Charakter und Höhepunkte. Im Folgenden finden Sie 5 Vorschläge für diese unvergessliche Tour, die je nach Zeit und Kondition modifiziert werden können:
Erste Etappe: Der alpine Start von St. Michael im Lungau nach Murau (ca. 55 km)
Diese Etappe führt Sie durch das Herz des Salzburger Lungaus und in die Steiermark. Die Landschaft ist von saftigen Almen und traditionellen Bauernhöfen geprägt.
- Start in St. Michael: Ein charmanter Ort, der als idealer Startpunkt dient, um den anspruchsvollsten Teil an der Quelle zu überspringen.
- Tamsweg: Der Hauptort des Lungaus mit seinem historischen Marktplatz lädt zu einer ersten Pause ein.
- Schloss Murau: Kurz vor Ihrem Ziel erhebt sich ein malerisches Schloss über der mittelalterlichen Braustadt Murau. Ein Besuch im Biermuseum ist ein Muss für Kenner.
- Holz als Thema: Die Region hat eine lange Tradition in der Holzverarbeitung, was sich in vielen Holzbauten und dem Holzmuseum in St. Ruprecht ob Murau zeigt.
Zweite Etappe: Durch das Murtal von Murau nach Judenburg (ca. 65 km)
Auf diesem Abschnitt wird das Tal deutlich breiter und die Landschaft öffnet sich. Ruinen und historische Städte erzählen von der reichen Bergbauvergangenheit der Region.
- Mittelalterliche Städte: Sowohl Murau als auch Judenburg bezaubern mit wunderschönen Altstädten und prächtigen Gebäuden.
- Märchenwald St. Georgen: Wenn Sie mit Kindern radeln, ist dies ein empfehlenswerter Abstecher.
- Puch Museum Judenburg: Für Technikfans eine faszinierende Abwechslung, die die Geschichte des renommierten österreichischen Unternehmens erzählt.
- Ruhiges Dahingleiten: Die Etappe ist fast durchgehend flach und verläuft oft direkt am Ufer der Mur.
Dritte Etappe: Von der Industrie zum Kulturerbe in Graz (ca. 95 km, in der Regel auf zwei Tage aufgeteilt)
Diese längere Strecke verbindet die industrielle Vergangenheit der Steiermark mit ihrem modernen, lebendigen Herzen. Leoben und Bruck bieten wichtige Verkehrsverbindungen und einen Einblick in die Bergbaugeschichte.
- Bruck an der Mur: Am Zusammenfluss von Mur und Mürz wartet ein Highlight. Das Kornmesserhaus am Hauptplatz ist einer der prächtigsten gotischen Profanbauten Österreichs.
- Frohnleiten: Ein malerischer Ort, der sich an eine beeindruckende Flussschleife schmiegt.
- Lurgrotte: Der Radweg führt elegant an der Lurgrotte vorbei, der größten wasserdurchströmten Tropfsteinhöhle der Welt.
- Ankunft in Graz: Gönnen Sie sich die Ankunft in der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt, deren Zentrum erstaunlich gut an den Radweg angebunden ist, der quer durch das Herz der Stadt führt.
Vierte Etappe: Genussradeln von Graz nach Leibnitz (ca. 45 km)
Von vielen als der schönste Abschnitt des Mur-Radwegs bezeichnet. Sobald Sie Graz verlassen, tauchen Sie in eine Landschaft ein, die alle Sinne anspricht.
- Feldkirchen bei Graz: Hier beginnt das steirische Kürbiskernölland. Einige Ölmühlen bieten Verkostungen und den Verkauf des „schwarzen Goldes“ an.
- Schloss Seggau: Hoch über Leibnitz thront das Schloss mit Blick über das südsteirische Weinland und bietet Zugang zu einem über 300 Jahre alten Weinkeller.
- Flache Strecke: Eine einfache Tagesetappe, die fast durchgehend durch Dörfer und vorbei an Mais- und Kürbisfeldern führt.
- Kulinarische Stopps: Nehmen Sie sich Zeit für einen Besuch in einer der zahlreichen Buschenschänken, wo der Winzer seine eigenen Weine und lokale Spezialitäten serviert.
Fünfte Etappe: Das Finale von Leibnitz nach Bad Radkersburg (ca. 50 km)
Die letzte Etappe führt Sie durch das Herz des Steirischen Thermen- & Vulkanlandes. Die Landschaft wird noch sanfter, das Klima spürbar milder.
- Mureck: Besuchen Sie die Murecker Schiffsmühle, eine der letzten ihrer Art in Mitteleuropa.
- Murauen: Sie radeln durch die Murauen – geschützte Aulandschaften, die ein Paradies für Vogel- und Naturliebhaber sind.
- Grenzerfahrung: Die Route verläuft hier oft direkt an der Grenze zu Slowenien entlang und vermittelt einen Eindruck von der Geschichte dieser Region.
- Ankunft in Bad Radkersburg: Der historische Hauptplatz, die Parktherme und die entspannte Atmosphäre im Thermenland – das ist die Belohnung für Ihre Tour.

Die richtige Ausrüstung: Komfort auf langen Strecken
Für eine mehrtägige Radtour wie den Mur-Radweg ist die Auswahl des richtigen Fahrrads entscheidend für Ihre Fahrdynamik und Ihren Komfort. Insbesondere für die Genuss-Etappen, aber auch für die wenigen Anstiege, die Sie mühelos bewältigen wollen, ist ein hochwertiges Elektrofahrrad perfekt. Unser Favorit ist das ENGWE P275 SE, ein City-E-Bike, das perfekt für solche Touren geeignet ist. Der leise, aber kräftige 250W-Motor wird von einem hochentwickelten Drehmomentsensor gesteuert, der für eine super-sanfte Kraftübertragung sorgt und das Fahren sehr natürlich und flüssig macht. Mit einer Reichweite von bis zu 100 km pro Akkuladung können Sie selbst die längsten Tagesetappen ohne Reichweitenangst überwinden. Bei Bedarf nehmen Sie den im Rahmen integrierten 36V 13Ah Akku einfach heraus, nehmen ihn mit in Ihr Hotelzimmer und laden ihn auf – ganz einfach. Für Komfort auf längeren Strecken sorgen die aufrechte, rückenschonende Sitzposition im Hollandrad-Stil und der gefederte Sattel. Die leistungsstarken hydraulischen Scheibenbremsen sorgen für zuverlässiges und sanftes Bremsen, und die Shimano 7-Gang-Schaltung ermöglicht problemlose Gangwechsel. Die Beleuchtung vorne und hinten erhöht Ihre Sicherheit. Die Navigation wird durch eine intelligente App unterstützt, damit Sie die volle Kontrolle behalten und die wunderbare Landschaft genießen können.

Planung ist alles: Wichtige Punkte für Ihre Tour
Die Planung macht die ganze Tour aus. Die folgende Tabelle listet die wichtigsten Punkte auf, die zu berücksichtigen sind, wenn Sie auf dem Mur-Radweg fahren möchten. Einige Aspekte müssen im Voraus berücksichtigt werden, andere während der Fahrt:
Aspekt | Wichtige Überlegungen | Empfehlung |
---|---|---|
Beste Reisezeit | Das Klima variiert von alpin bis pannonisch. | Die beste Zeit ist von Mai bis September. Im Frühling blüht alles, der Herbst lockt bei angenehmen Temperaturen zur Weinlese. In der Hochsaison kann es sehr voll werden. |
Gepäck | Für eine mehrtägige Tour ist leichtes Gepäck von Vorteil. | Viele Anbieter und Hotels bieten Gepäcktransport von einer Unterkunft zur nächsten an. Nicht vergessen, diesen Service vorzubuchen. Das erleichtert das Radfahren erheblich. |
An- & Abreise | Start- und Endpunkt liegen weit voneinander entfernt. | Wesentlich komfortabler und ökologischer ist die Anreise mit der Bahn und dem Radbus. Von Bad Radkersburg kommt man beispielsweise über den Bahnhof Spielfeld-Straß gut in Richtung größerer Städte weiter. |
Beschilderung | Der Weg ist durchgehend als „R2“ ausgeschildert und meistens gut sichtbar. | Trotzdem ist eine Radkarte oder eine GPS-App als Absicherung empfehlenswert, besonders in den größeren Städten. |

Abschließende Tipps für ein unvergessliches Erlebnis
Zum Abschluss wollen wir Ihnen einige Tipps für Ihre Reise mitgeben. Planen Sie Ihre Etappen nicht zu ambitioniert und bedenken Sie, dass Sie Pausen für spontane Stopps haben sollten, um ein Foto zu machen, ein Eis zu essen oder eine Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Nochmal, der Mur-Radweg ist kein Rennen; es ist eine Reise des Entdeckens. Schlemmen Sie sich durch die lokalen Speisen. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten, vom steirischen Backhendl über das Kürbiskernöl bis zum Wein im Süden. Selbst wenn das Wetter sonnig ist, sollten Sie nicht ohne Regenbekleidung unterwegs sein. Das Wetter kann sich sehr schnell ändern, besonders in den Bergen. Eine kleine Pumpe, Flickzeug und ein kleiner Inbusschlüsselsatz für Platten und lose Schrauben sind hilfreich. Am Ende ist das Wichtigste natürlich, dass Sie die Fahrt genießen, die Landschaften auf sich wirken lassen und die Menschen entlang der Mur kennenlernen. Entdecken Sie die Seele Österreichs auf einer unvergesslichen Reise entlang der Mur.